Weil die Frage aufkam, wer denn dieses wunderbare Highlight der Literatur verfasst hat: Ein Autor wäre nicht genug. Es handelt sich um eine Zusammenfassung einzelner Artikel unterschiedlicher Autoren "herausgegeben in Zusammenarbeit mit den zuständigen amtlichen Stellen und Behörden unter maßgeblicher Mitarbeit von Wilhelm Schaup."
Vermutlich gab es damals eine Behörde für kultische Übungen - heißt heute Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport. Interessant.
Aber heute wollen wir uns mal dem gemütichen Teil des Lebens widmen - damit ihr bei eurer nächsten Party nicht alles versaut, hier ein Leitfaden aus dem steirischen Brautführer:
Wir laden ein
Ab und zu ein Fest zu geben, sei es auch, wenn nicht anders möglich, im bescheidensten Rahmen, gehört zu den gesellschaftlichen Pflichten jedes Ehepaares. Doch nicht nur das, es schafft einen netten Bekanntenkreis und ist unter Umständen für den beruflichen Werdegang des Mannes notwendig.
Nun wissen wir also wie das Arschkriechertum begründet wurde - heute geht der Mann zum Afterwork Clubbing. Frau muss dann wenigstens nicht das ganze Haus zusammenräumen.
Die Einladung zu jeder Art von Fest, sei es nun eine Geburtstags- oder sonstige Feier, ein kleiner Hausball, eine Bridge- oder Rommépartie oder eben nur ein zwangloses, geselliges Beisammensein, erfolgt wenn möglich acht Tage vorher.
Ok also mein letzter Hausball ist schon eine Weile her, ich denke das wär der richtige Rahmen für meine Geburtstagsfeier *notier* Ich glaub der Autor würde vom Sesserl fallen, wenn er/sie wüsste, dass man heutzutage über Facebook einlädt. Von der Form der Einladung steht ihr allerdings nichts.
Ach das wird ein lustiger Hausball in der Casa Sandy, denn:
Sollten Sie selbst Abendkleidung tragen, so vergessen Sie nicht, eine andeutende Bemerkung darüber an die Einladung anzufügen, um Ihre Gäste nicht in Verlegenheit zu bringen.
Praktisch, so bringt man sicher niemand in Verlegenheit wenn der Strauß nicht groß genug war :-)
Aber jetzt gehts an Essen - das Wichtigste bei solch einem Fest oder?
Ist nur eine kleine Zahl von Gästen eingeladen und der Esstisch genügend groß, um das richtige Stellen der Speisen und ein bequemes Einnehmen des Essens zu garantieren, so bereiten wir ein warmes, aus mehreren Gängen bestehendes Essen vor. Wählen Sie nicht zu ausgefallene Speisen, sondern solche, die der üblichen Geschmacksrichtung entsprechen und, wenn Sie sich im Kochen noch nicht ganz sicher fühlen, nur solche, die Ihnen schon mehrmals gut gelungen sind.
Also Schluss mit der schnellen Pizza aus dem Ofen oder vom Italiener um die Ecke. Und: Hausbälle sind keine Zeit für Experimente.Und nun noch ein Ratschlag zur Auswahl der Gäste:
Laden Sie, wenn möglich, Gäste der ungefähr gleichen Gesellschaftsschichte und mit korrespondierenden Interessen ein. [...] Versuchen Sie das Tischgespräch in allgemeinen Bahnen zu halten, ihm einen heiteren Inhalt zu geben, dass es sich weder nur um Kriegserinnerungen noch ausschließlich um Modeangelegenheiten dreht. Versuchen Sie politische Gespräche zu vermeiden, plaudern Sie, wenn die Unterhaltung zu stocken droht, über ein neues Theater- oder Kinostück, orientieren Sie sich vorher über Interessen und Liebhabereien Ihrer Gäste und bringen Sie in toten Minuten das Gespräch unauffällig in diese Richtung.
Also nie wieder ohne vorherige Recherche auf eine Party.So, während ihr euch nun der Recherche, Outfitauswahl, dem Basteln von Einladungskarten und der Menüwahl widmet, bereite ich meinen Kurs für Mittwoch weiter vor, dann können zumindest meine Teilnehmer der Gastgeberin ein kleines Geschenk mitbringen und müssen sich nicht mit den Blumenstäußen der anderen Gäste messen.
XOXO Sandy
*megagrins*
AntwortenLöschenObwohl, zur damaligen Zeit, waren das die größten Sorgen einer Frau! Da hats nicht geheißen;"Wie bringe ich meine Kinder unter, wenn ich wieder arbeiten gehe?"
Wär doch irgendwie auch ein netter (wenn auch nicht unbedingt erfüllender) Gedanke, oder?
lg, Heidemarie
PS: Mir is es trotzdem lieber, ich hab die "Mehrfachbelastung"...
Heutzutage ist es schon witzig in all den alten "Benimmfibeln" und "Ratgebern" zu lesen. Heidemarie hat ja Recht, damals waren die Sorgen der Hausfrau wirklich eher in dieser Richtung angesiedelt. Für mich wäre das nichts gewesen, ich bin ganz froh das heute eine andere Etikette herrscht und vieles sicher lockerer angegangen wird
AntwortenLöschenEin wirklich herrliches, unterhaltsames Werk :D
AntwortenLöschenIch würde zu gern selbst mal eine entsprechende Veranstaltung zelebrieren, natürlich im entsprechendes Gewand :D
Lieben Gruß, Lilith